Wings for Life Lauf München – Leider enttäuschend Nach den vielen Videos und Bildern aus den vergangenen Jahren in den sozialen Medien war ich dieses Jahr endlich so weit, am Wings for Life Lauf in München teilzunehmen. Leider muss ich sagen, dass der Lauf mehr Show als ein wirklich durchdachtes Event für die Läufer ist. Ein großes Problem war die Organisation der Veranstaltung. Die Gepäckabgabe war eine Katastrophe – die Schlange war noch 15 Minuten vor dem Start riesig, und die Abgabe kam nicht wirklich nach. Dadurch hatte man kaum noch Zeit, sich zu orientieren und vorzubereiten, was bei einem solchen Event wirklich unverständlich ist. Die Startblöcke waren ebenfalls ein großes Chaos. Auf der Startnummer steht zwar eine Zahl, aber es gab kein klares System, das die Läufer in die richtigen Startgruppen eingeteilt hat. Dadurch liefen völlig unterschiedliche Leistungsgruppen nebeneinander, was Staus und unnötigen Frust zur Folge hatte. Es kam sogar vor, dass Teilnehmer aus hinteren Startblöcken nach vorne gingen, was meiner Meinung nach eher ein ungeschriebenes „Geheimnis“ zu sein scheint, um die schlechten Bedingungen zu umgehen. Ein weiteres Problem war die Zeiterfassung. Wenn man in einem hinteren Startblock ist, muss man mehrere Minuten warten, bis man überhaupt losläuft. Das Warten kann durchaus vier bis fünf Minuten betragen, was zu einem enormen Nachteil wird, weil diese Zeit einfach verloren ist. Während man in den hinteren Startblocks steht, verliert man wertvolle Zeit, die sich negativ auf die Gesamtzeit auswirkt. Wenn man dann auch noch durch enges Gedränge auf der Strecke muss, kann das Ziel praktisch nicht mehr erreicht werden – trotz einer guten Vorbereitung. Eine präzisere Lösung zur Zeiterfassung, wie sie die App bietet, wäre hier deutlich sinnvoller. Die Strecke war ebenfalls nicht wirklich für die vielen Teilnehmer geeignet – sie war oft zu schmal, was vor allem in den engen Passagen dazu führte, dass man minutenlang auf der Stelle stand. Dadurch konnte ich mein Ziel nicht erreichen, obwohl ich gut trainiert war. Für die vielen Teilnehmer war einfach nicht genug Platz, was bei mir sogar Platzangstgefühle auslöste. Auch die Organisation für Begleitpersonen ließ zu wünschen übrig. Nachdem der Startschuss gefallen war, wurden die Hallen geschlossen, und Begleitpersonen mussten draußen im Regen stehen, was bei einem solchen Event einfach nicht akzeptabel ist. Ein kleiner Trost war, dass es vor Ort einen Kaffee gab – jedoch war dieser nur für VIPs und die geschlossene Gesellschaft zugänglich. Die anderen, die sich draußen in der Kälte aufhalten mussten, durften leider frieren, was nicht gerade gastfreundlich wirkte. Und dann gab es noch die Duschen – auch hier waren die Wartezeiten unzumutbar. Die Schlange begann außerhalb der Schwimmhalle, und ich habe mich gefragt, warum es nicht wie bei anderen Veranstaltungen Duschwagen gibt, die den Teilnehmern helfen könnten. In Anbetracht der vielen organisatorischen Probleme und Verzögerungen denke ich, dass ich beim nächsten Mal lieber den virtuellen Lauf über die App machen würde. Diese Option scheint mir viel flexibler und praktischer, vor allem, weil man den Lauf in einem viel weniger hektischen und besser organisierbaren Rahmen absolvieren kann. Man sollte sich die Anfahrt und das Geld für ein solches Event sparen und beim nächsten Mal einfach mit der App laufen. Trotz der hohen Erwartungen, die ich aufgrund der Präsentation der letzten Jahre hatte, wurde ich leider enttäuscht. Der Event hat viel Potential, aber die Organisation und Infrastruktur müssen definitiv verbessert werden.