von Lars Bodendiek•11.11.2019
Ihr habt eine echte Leidenschaft fürs Joggen entwickelt und wollt nun euren ersten Wettkampf bestreiten? Dann solltet ihr natürlich ein paar Dinge beachten, damit die erste Wettkampfteilnahme auch ein echter Erfolg wird. Was genau ihr bei der Planung eurer ersten Laufveranstaltung berücksichtigen müsst, erfahrt ihr hier.
Der Tag der Tage ist gekommen - ihr wollt euren ersten Wettkampf bestreiten und habt damit einen Wandel vom reinen Jogger zum Wettkampfläufer vollzogen. Doch, Wettkampf ist nicht gleich Wettkampf. Es gibt unglaublich viele Arten von Laufveranstaltungen, die auch alle unterschiedliche Anforderungen an die Teilnehmer stellen. Das fängt beim Training an und endet bei der passenden Laufbekleidung. Wir gehen nun Schritt für Schritt die wichtigsten Punkte durch und helfen euch so, die passende Laufveranstaltung zu finden.
Bevor es überhaupt um die Wahl einer passenden Laufveranstaltung geht, gilt es erst einmal die Frage zu beantworten, ob ihr einen Wettkampf mit oder ohne Zeitnahme absolvieren wollt. Die Entscheidung darüber hat nämlich einen maßgeblichen Einfluss auf euer Training. Bei einem Wettkampf mit Zeitnahme ist der Druck automatisch höher - vor allem an euch selbst. Euer Training ist also intensiver, da es nicht nur um das pure Erreichen der Ziellinie geht, sondern auch um eine bestmögliche Zeit. Ihr müsst euch also selbst die Frage beantworten, ob ihr euch bei eurer ersten Laufveranstaltung diesem Druck aussetzen wollt oder nicht. Da die absolute Mehrzahl der Laufveranstaltungen mit Zeitnahme angeboten werden, ist es gar nicht so einfach Läufe zu finden, bei denen es keine Zeitnahme gibt bzw. diese optional ist. So ist ein Marathon oder Halbmarathon ohne Zeitnahme natürlich undenkbar. Dennoch gibt es spezielle Laufkategorien, in denen es eine Reihe von Laufveranstaltungen gibt, bei denen es um das Event und nicht die erlaufene Zeit geht. Dazu zählen Hindernisläufe, Frauenläufe oder Spendenläufe.
Habt ihr den Faktor "Zeitnahme" einmal für euch geklärt, geht es auch schon um die Wahl des passenden Laufs. Insbesondere müsst ihr euch darüber Gedanken machen, ob ihr lieber auf der Straße oder in der Natur laufen wollt. Generell gilt es zwischen folgenden Arten von Laufveranstaltungen zu unterscheiden.
Straßenläufe
Zu den sogenannten Straßenläufen zählen eine Vielzahl von Laufveranstaltungen. Dazu gehören Marathons, Halbmarathons, Cityläufe oder Firmenläufe. In all diesen Kategorien führt die Laufstrecke meist zu 100% über Asphalt. Ihr werdet also nicht dreckig und in den meisten Fällen muss auch keine nennenswerte Anzahl an Höhenmetern überwunden werden. Zudem ist die Anreise zu solchen Laufveranstaltungen meist sehr einfach, da sie zentral in größeren Städten durchgeführt werden, die auch gut an das öffentliche Verkehrssystem angeschlossen sind.
Hindernisläufe & Schlammläufe
Hindernisläufe stellen quasi das exakte Gegenteil von Straßenläufen dar. Ihr werdet garantiert dreckig & nass und werdet wohl auch die ein oder andere Schürfwunde davontragen. Die Laufstrecke führt meist durch extrem unwegsames Gelände, das so entweder auf natürliche Weise entstand oder künstlich erzeugt wurde. Dazu zählen unter anderem Schlammgruben, mit Eiswürfeln gefüllte Becken oder andere künstliche Hindernisse. Zudem müssen bei einer Vielzahl von Hindernisläufen auch zahlreiche Höhenmeter überwunden werden. Das zentrale Element sind aber künstliche und natürliche Hindernisse, die es zu überwinden gilt.
Läufe in der Natur
Bei Läufen in der Natur handelt es sich meist um Crossläufe oder Trailruns. Crossläufe sind dabei die abgeschwächtere Form des Trailruns und führen durch Parks, Wälder oder über Ackerwege. Meist werden Crossläufe im Flachland ausgetragen, können aber auch in höheren Höhenlagen veranstaltet werden. Bei Trailruns bewegt ihr euch hingegen meist fernab jeglicher Zivilisation. Die Laufstrecken sind extrem anspruchsvoll und erfordern meist einiges an läuferischem Geschick. Zudem ist bei Trailruns in aller Regel ein spezielles Laufzubehör erforderlich, da ihr im Fall der Fälle mit Witterungen aller Art zurechtkommen müsst.
Läufe im Gebirge
Spätestens bei den Bergläufen trennt sich das Spreu vom Weizen. Ihr lauft meist in luftiger Höhe (+2.000 m) und müsst in der Regel irre viele Höhenmeter überwinden. Das Gelände ist extrem rau und verzeiht im Grunde keine Fehler. Seid ihr einmal in 3.000 m Höhe gestürzt und habt euch verletzt, seid ihr meist auf externe Hilfe angewiesen. So ist das Laufzubehör bei Bergläufen noch umfassender, als es bei Trailruns der Fall ist. Eine gesteigerte Version vom Berglauf ist der Ultralauf, der aber nur etwas für absolute Laufprofis ist.
Habt ihr euch einmal für die passende Laufart entschieden, gilt es nun sich Gedanken über die Distanz zu machen. Egal wie fit ihr durchs Joggen geworden seid, es ist nie zu empfehlen, sich gleich beim ersten Lauf der längsten Distanz zu stellen. Das tägliche Joggen hat meist nämlich nichts mit den realen Bedingungen bei einem Wettkampf zu tun. Wenn ihr es im Flachland zum Beispiel nicht gewöhnt seid, Höhenmeter zu absolvieren, können euch beim Wettkampf bereits 200 oder 300 Höhenmeter gnadenlos zusetzen. Zum Glück sind die meisten Laufveranstalter aber darauf eingestellt und bieten pro Laufveranstaltung verschiedene Laufdistanzen an. So können auch Hobbyläufer problemlos den Einstieg in einen Wettkampf finden. Orientiert euch je nach Trainingslevel also immer an der kleinsten bzw. der mittleren Laufdistanz. Startet zu Beginn jedoch nie bei der längsten Laufdistanz, da ihr diese Entscheidung wahrscheinlich sehr schnell bereuen werdet.
Je nach gewählter Laufart & Laufdistanz muss abschließend natürlich auch das Training entsprechend angepasst werden. So sieht der Trainingsplan für einen Marathon anders aus, als das Training für einen Hindernislauf oder einen 5 km langen Firmenlauf. Zudem müsst ihr euch bereits im Training bestmöglich mit den Gegebenheiten am Ort des Wettkampfs vertraut machen. Wenn ihr zum Beispiel in Berlin wohnt aber in den Alpen an einem Berglauf teilnehmen wollt, müsst ihr euch Trainingsmöglichkeiten suchen, an denen ihr steile An- und Abstiege trainieren könnt. Wollt ihr hingegen an einem Hindernislauf teilnehmen, reicht es nicht aus, nur Joggen zu gehen. Ihr müsst dann vor allem auch an der Kraft-Ausdauer arbeiten. Der Faktor Zeit spielt in der Vorbereitung also eine große Rolle und sollte daher unbedingt berücksichtigt werden. Plant ihr euren ersten Halbmarathon, findet aktuell aber kaum Zeit, um für diese herausfordernde Distanz zu trainieren, solltet ihr eventuell doch lieber auf einen 10 km langen Wettkampf umschwenken. Nichts nervt am Tag des Wettkampfes mehr, als das Gefühl zu haben, nicht genügend trainiert zu haben.
Wie ihr seht gibt es bei der Auswahl der ersten Laufveranstaltung einiges zu beachten. Wir hoffen jedoch, dass ihr mit den obigen Tipps eurer ersten Laufveranstaltung einen Schritt näher gekommen seid.
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