Herz-Kreislauf-Training: Diese positiven Effekte hat joggen auf euer Herz-Kreislauf-System

von Theresa Franke22.03.2024

Joggen ist gut fürs Herz und generell ist Laufen gut für die Gesundheit – das weiß eigentlich jeder. Aber warum genau das so ist und warum besonders euer Herz-Kreislauf-System von regelmäßigem Joggen profitiert, das erklären wir euch in diesem Beitrag.

Allgemein steigt euer Herzschlag und eure Atemfrequenz an, wenn euer Körper unter Belastung, wie etwa beim Joggen steht. Das passiert, um den Organismus mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen, denn dieser wird mit jedem Herzschlag über das Blut im Körper verteilt.

Geht ihr über eine längere Zeit regelmäßig joggen, dann passt sich euer Herz-Kreislauf-System an und der Sauerstoffaustausch in eurer Lunge verläuft effektiver. Im Detail bedeutet das, dass eure Lunge mehr Sauerstoff zu eurem Herzen transportiert. Euer Herzvolumen vergrößert sich und kann so eine größere Menge an mit Sauerstoff angereichertem Blut in euren Körper pumpen. Übrigens sind die roten Blutkörperchen diejenigen, die den Sauerstoff in eurem Blut transportieren und auch die Anzahl dieser kann durch regelmäßiges Training zunehmen und so zu einem verbessertem Sauerstofftransport beitragen.

Insgesamt werdet ihr merken, dass nicht nur eure Leistungsfähigkeit unter Belastung steigt und eure Kondition besser wird, sondern auch in Ruhe wird euer Puls – auch als Herzfrequenz bezeichnet – niedriger. Das liegt einfach daran, dass der Sauerstoffaustausch effektiver funktioniert und euer Herz, um die gleiche Menge Sauerstoff in euren Körper zu bringen, weniger oft Schlagen bzw. Pumpen muss. Das Resultat: Ihr fühlt euch fitter, vitaler und auch aufmerksamer, denn auch euer Gehirn wird besser mit Sauerstoff versorgt.

Beachtet aber, dass dieser Effekt nur eintritt, wenn ihr auch regelmäßig in moderatem Tempo laufen geht. Macht ihr immer wieder lange Trainingspausen, dann kann euer Körper sich nicht auf die Belastung einstellen und fällt immer wieder auf den Ausgangszustand zurück und es findet keine Anpassung statt.

Regelmäßiges Joggen sorgt außerdem dafür, dass der Anteil an Cholesterin in eurem Fettstoffwechsel sinkt. Das ist sehr positiv, denn Cholesterin ist häufig Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein weiterer positiver Effekt von regelmäßigem Joggen ist, dass ihr einer Arterienverkalkung vorbeugt. Denn durch das sich zusammenziehen und entspannen der Venen und Gefäße beim Laufen werden diese immer in Bewegung gehalten und quasi durchgespült.

Allerdings solltet ihr darauf achten in angemessener Intensität laufen zu gehen und euren Körper nicht zu überfordern. Verlangt ihr eurem Körper zu viel ab, dann stellen sich keine positiven Anpassungen ein, sondern ihr könnt ernsthaft erkranken. Es kommt zum Übertraining und euer Körper sinkt in seiner Leistungsfähigkeit und benötigt sehr lange, um sich davon wieder zu erholen.

Generell solltet ihr ausreichend Regeneration einplanen und insbesondere, wenn ihr krank seid nicht übertreiben und lieber eine längere Trainingspause einlegen. Andernfalls kann sich das sehr negativ auf euren Herzmuskel auswirken.

Um von einer positiven Wirkung auf euer Herz-Kreislauf-System zu profitieren, wird empfohlen 1 bis 2,5 Stunden pro Woche – verteilt auf zwei bis drei Einheiten – in moderatem Tempo laufen zu gehen. Moderates Tempo oder die optimale Laufgeschwindigkeit habt ihr übrigens dann erreicht, wenn ihr ins Schwitzen geratet, aber euch dennoch unterhalten könnt.

Welche weiteren Tricks es gibt die optimale Laufgeschwindigkeit herauszufinden, erklären wir euch in unserem Beitrag „Die optimale Jogging-Geschwindigkeit: So einfach findet ihr sie heraus“.

Ihr seht also, dass es gar nicht viel braucht, um von den positiven gesundheitlichen Effekten des Laufens zu profitieren. Mit 1 bis 2,5 Stunden pro Woche, verteilt auf 2 bis 3 Trainingseinheiten tut ihr euch etwas Gutes und beeinflusst nicht nur euer Herz-Kreislauf-System positiv, sondern auch euer Immunsystem wird gestärkt und euer allgemeines Wohlbefinden wird gesteigert.

Zahlen und Fakten zu Herzgröße und –leistungsfähigkeit von Sportlern im Vergleich zu Untrainierten:

  • das Herz eines Sportlers wiegt etwa 500 g, das eines Untrainierten lediglich 300 g
  • pro Minute kann ein Sportlerherz 35 Liter Blut durch den Körper pumpen, ein untrainiertes Herz lediglich 20 Liter
  • die Sauerstoffaufnahme eines Sportlers beträgt 5,2 Liter pro Minute, die eines untrainierten lediglich 2,8 Liter
  • der Ruhepuls eines Sportlers liegt bei 40 bis 50 Schlägen pro Minute, der eines Untrainierten bei 60 bis 90 Schlägen pro

Weitere Informationen zum Thema Joggen:

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